20. April 2023

AG Herget im Kölner Untergrund unterwegs Neues Forschungsprojekt zur Hydrologie es Rheins in historischer Zeit beginnt

Die Arbeitsgruppe Herget hat auf Anfrage des Landschaftsverbandes Rheinland LVR ein neues Forschungsprojekt zur Hydrologie des Rheins in historischer Zeit begonnen.

Mikwe
Mikwe - Die für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Mikwe ist durch jahrhundertelange Verfüllung bemerkenswert gut erhalten geblieben. Grabungsleiter Michael Wiehen erläutert Thomas Roggenkamp den Standort. © Jürgen Herget/GIUB
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Die Arbeiten im Rahmen des neuen Forschungsprojektes zur Hydrologie des Rheins in historischer Zeit stellen eine Fortsetzung der Rekonstruktion des römerzeitlichen Rheins in Köln dar, welche Thomas Roggenkamp im Zuge seiner Dissertation behandelt hat (Römerzeitliche Hydrologie des Mittel- und Niederrheins. In: Geographische Rundschau, H. 4/2017, S. 26-31). In einem Übergangszeitraum zum heutigen Rhein sollen nun geoarchäologische Hinweise aus dem Mittelalter ausgewertet werden. Dadurch soll ein Zwischenschritt der Entwicklung des Rheins, namentlich der natürlichen Geschwindigkeit des Einschneidens des Flussbettes, bestimmt werden.

In diesem Zusammenhang besuchte die Arbeitsgruppe am 14. April die Ausgrabungen im Archäologischen Quartier in der Kölner Innenstadt. Der Grabungsleiter Michael Wiehen führte die Gruppe, die auch Zugang zur Mikwe, dem rituellen Tauchbad der jüdischen Gemeinde Kölns aus dem 11. bzw. 12. Jahrhundert, erhielt. Anlass war ein Gespräch über erste Untersuchungsergebnisse zur Klärung der Frage des Trockenfallens des Bades in historischer Zeit: Wie sieht der lokale Grundwasserhaushalt aus und welcher Zusammenhang zum historischen Rheinwasserstand lässt sich rekonstruieren? Die Untersuchungen in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland bzw. der Stadt Köln sind im vergangenen Winter angelaufen und werden in den nächsten Monaten fortgesetzt.

Historisches Profil
Historisches Profil - Im Bereich der aktuellen Ausgrabungen ist ein durchgängiges Profil von Ablagerungen des Laacher See Vulkans über einen römerzeitlichen Fussboden bis zur Brandschicht aus dem Jahr 1349 vorgefunden worden, das so auch Teil des im Bau befindlichen Museums werden soll. Michael Wiehen erläutert Thomas Roggenkamp die Schichtenfolge, rechts Tanja Potthoff, LVR. © Jürgen Herget/GIUB
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