Gesundheitsatlas Bonn 

Wie prägen soziale und räumliche Unterschiede die Gesundheit in Bonn? Dieser Frage widmet sich der Gesundheitsatlas Bonn, der im Bachelor-Projektseminar „Gesundheit und Umweltgerechtigkeit“ (Sommersemester 2025) am Geographischen Institut in Kooperation mit dem Gesundheitskollektiv Bonn e.V. entstanden ist. Ziel war, gesundheitliche Ungleichheiten in Bonn sichtbar zu machen und aufzuzeigen, wie Lebensbedingungen die Gesundheit beeinflussen. 

Was ist der Gesundheitsatlas Bonn? 

Gesundheit ist in Bonn räumlich und sozial ungleich verteilt - Einkommen, Wohnlage, Lärmbelastung, Hitzestress oder der Zugang zu Ärzt*innen und Grünflächen bestimmen, wie gesund Menschen leben können. Viele dieser Faktoren sind für Einzelne kaum beeinflussbar und gelten daher als gesundheitsungerecht. Der Gesundheitsatlas trägt dazu bei, solche gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen und krankmachenden Verhältnisse zu identifizieren. Durch die räumliche Perspektive werden Unterschiede auf Stadtteilebene sichtbar – dort, wo sich Lebensbedingungen auf engem Raum stark unterscheiden. Damit leistet der Atlas einen Beitrag zur Diagnose gesundheitlicher Ungerechtigkeiten und schafft eine Grundlage, um Gesundheitsgerechtigkeit als zentrales Thema der Stadtentwicklung und Gesundheitsförderung in Bonn stärker zu verankern.

Der Atlas versteht sich als öffentlich zugängliches Wissensformat, das wissenschaftliche Erkenntnisse mit stadtgesellschaftlichem Engagement verbindet. Er bildet den Auftakt einer fortlaufenden Reihe studentischer Forschungsarbeiten zur Gesundheitsgeographie, aus der langfristig ein offener Wissenspool entstehen soll, der Wissenschaft, Stadtgesellschaft und Politik miteinander verknüpft. 

Cover des Gesundheitsatlas Bonn
© Mareike Frank/GIUB

Download Gesundheitsatlas Bonn

Die aktuelle erste Auflage (Stand 2025) des Gesundheitsatlas Bonn steht hier zum Download bereit. Neue oder erweiterte Versionen werden künftig an dieser Stelle veröffentlicht. 


Logo Gesundheitskollektiv Bonn e.V.
© Gesundheitskollektiv Bonn e.V.

Gesundheitskollektiv Bonn e.V. 

Das Projekt wurde in enger Kooperation mit dem Gesundheitskollektiv Bonn e.V. realisiert, einer Initiative, die sich für eine solidarische Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Bonn einsetzt – unabhängig von Einkommen, Aufenthaltsstatus oder Versicherungssituation. Im Mittelpunkt der Arbeit des Kollektivs steht der Aufbau stadtteilbezogener Gesundheitszentren, in denen medizinische und psychotherapeutische Behandlung mit sozialer Beratung verbunden wird. Dabei wird sowohl die akute Versorgung als auch die sozialen Bedingungen, die Gesundheit beeinflussen, berücksichtigt – etwa Wohnverhältnisse, Arbeitsbedingungen oder Diskriminierung.

Durch die Zusammenarbeit erhielten die Studierenden wertvolle Einblicke in aktuelle Herausforderungen städtischer Gesundheitsgerechtigkeit. Gleichzeitig entstanden wissenschaftlich fundierte Analysen, die dem Kollektiv wie auch der Stadtgesellschaft als Wissensgrundlage für Maßnahmen zur Verbesserung gesundheitlicher Chancengleichheit dienen können. 

Hier geht es zur Website des Gesundheitskollektiv Bonn e.V..


Einblicke in die Projektarbeit 

Die fünf Forschungsarbeiten beleuchten unterschiedliche Aspekte von Gesundheit und Umweltgerechtigkeit in Bonn. Untersucht wurden unter anderem Hitzebelastungen in Wohngebieten, Lärmunterschiede entlang des Bonner Talwegs und ungleiche Zugänge zur kinderärztlichen Versorgung. Zwei Projekte befassten sich mit der Erreichbarkeit von Grünflächen für mobilitätseingeschränkte Personen sowie mit der Rheinaue als therapeutischer Landschaft und Ort des Wohlbefindens. In ihrer Vielfalt werfen die fünf Beiträge Schlaglichter auf Gesundheitsungerechtigkeit in Bonn. Jeder einzelne Beitrag liefert Ansatzpunkte für Maßnahmen zum Abbau dieser Ungleichheiten.

Kontakt

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Apl. Prof. Dr. Carsten Butsch

Avatar Schoch-Baumann

Dr. Anna Schoch-Baumann

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