25. Mai 2023

Neues DFG-Projekt „Governance der deutschen Wasserstoffwirtschaft und die Globalisierung der deutschen Energiewende“ Neues DFG-Projekt Governance der deutschen Wasserstoffwirtschaft und die Globalisierung der deutschen Energiewende

Prof. Britta Klagge hat ein neues Forschungsprojekt in Höhe von ca. 210.000 € (plus Programmpauschale) für drei Jahre eingeworben, in das Benedikt Walker ab Juni 2023 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eingebunden sein wird. Das DFG-geförderte Projekt befasst sich mit der Entwicklung der deutschen Wasserstoffwirtschaft und ihren internationalen Verbindungen. Die Wasserstoffwirtschaft ist vor allem bezogen auf die Energiewende und die Entstehung eines bedeutenden Wirtschaftszweiges ein spannender Forschungsgegenstand.

Wasserstofftankstelle in Herten
Wasserstofftankstelle in Herten © Benedikt Walker/GIUB
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Das Forschungsprojekt fokussiert sich auf die Entstehung der deutschen Wasserstoffwirtschaft und deren internationale Dimensionen. Die Wasserstoffwirtschaft besitzt einerseits das Potenzial, die bisher unvollständige, auf den Stromsektor fokussierte deutsche Energiewende fortzusetzen und zu vollenden. Andererseits verspricht sie die Entstehung einer exportorientierten Industrie zur Produktion von Wasserstofftechnologien, weshalb sie auf verschiedenen politischen Ebenen unterstützt und gefördert wird. Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung von Politik und Industrie sowie dem beginnenden Infrastrukturausbau werden (a) die Governance der deutschen Wasserstoffwirtschaft im Kontext der Energiewende, (b) die Entwicklung von Governance-Strukturen für die Wasserstoffwirtschaft aus Perspektive missionsorientierter Innovationssysteme sowie (c) die Rolle staatlicher Akteure für die Integration in- und ausländischer Regionen in globale Wasserstoff-Produktionsnetzwerke zur Versorgung des deutschen Marktes untersucht.

Das Untersuchungsgebiet umfasst vor allem Norddeutschland, da dort die Entwicklung überregionaler Wasserstoffinfrastrukturen ihren Ausgangspunkt nimmt und global gehandelter Wasserstoff über die Seehäfen angelandet werden soll. Die Untersuchung erfolgt zum einen aus der Perspektive globaler Produktionsnetzwerke auf die grenzüberschreitende Governance der deutschen Energiewende. Zum anderen geht um ein besseres Verständnis der Governance-Strukturen missionsorientierter Innovationssysteme, indem Grenzen und die Vernetzung von Innovationssystemen im Zuge ihrer Ausrichtung an einer Mission erörtert werden. Auch die Rolle staatlicher Akteure sowie ihre Ziele und Mittel bei der Integration ausländischer Regionen in Wasserstoff-Wertschöpfungsketten werden betrachtet. Im Sinne der Transitionsforschung wird außerdem untersucht, inwieweit mit dem Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft ein neues Paradigma des klimaneutralen Wirtschaftens entsteht, bei dem die Industrie, statt Widerstand gegen die Defossilisierung des Energiesystems zu leisten, aktiv daran mitwirkt. 

Wasserstoffpipelines
Wasserstoffpipelines © Benedikt Walker/GIUB
h2herten
h2herten © Benedikt Walker/GIUB
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