Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Geographischen Instituts der Universität Bonn (GIUB) wird das reiche Erbe dieser bedeutenden Forschungseinrichtung gemeinsam gefeiert und reflektiert. Gegründet 1875, als an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn auf Beschluss der preußischen Regierung der erste Lehrstuhl für Geographie eingerichtet wurde, hatte das Institut von Anfang an die Aufgabe, Lehrkräfte auszubilden. Die Einführung der Erdkunde als Pflichtfach in den Schulen – mit dem Ziel, Kenntnisse über den neu gegründeten Nationalstaat sowie fundiertes Weltwissen über Länder, Handel und Ressourcen zu vermitteln – war der Impuls für diesen Schritt.
Und heute - 150 Jahre später - blicken wir zurück auf die eindrucksvolle Geschichte eines der größten geographischen Institute im deutschsprachigen Raum. Der Forschungsoutput wuchs parallel zum rasanten Anstieg der Zahl der Professuren und zahlreiche gut ausgebildete Generationen von Studierenden haben seither in Schulen und beruflicher Praxis nachhaltige Spuren hinterlassen. Dabei waren und sind Forschende am GIUB immer abhängig vom Zeitgeist in Politik und Gesellschaft: von den frühen kolonialen Zusammenhängen über den Imperialismus im Dritten Reich und die Rechtfertigungen der Nachkriegszeit bis hin zur sogenannten Quantitativen Revolution und den heutigen Rahmenbedingungen der Idee einer Exzellenzuniversität. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen historischen Kontexten ermöglicht einen reflektierten Blick auf die Zukunft der Geographie am GIUB.
Mit diesem Bewusstsein möchten wir gemeinsam mit Studierenden, Alumni, Mitarbeiter*innen und interessierten Gästen ein Jubiläumsfest am 15. und 16. Juli feiern – mit einem abwechslungsreichen Programm, das sowohl die historischen Wurzeln als auch aktuelle Entwicklungen in den Fokus rückt!
Am 15. Juli steht die Entstehung des Instituts im Mittelpunkt: Die Institutionalisierung der Geographie in Preußen als „Kolonial- und Schulfach“ wird in einer neu gestalteten Infostation im Treppenhaus des Haupthauses präsentiert. Ein generationenübergreifendes Tischgespräch beleuchtet anschließend die sich wandelnden Zeitumstände des wissenschaftlichen Arbeitens und Studierens.
Am 16. Juli spannt sich der Bogen vom Historischen zum Aktuellen. Der Rektor der Universität Prof. Dr. Dr. H.c. Michael Hoch wird wesentliche Perspektiven der Hochschule darstellen, und die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) Prof. Dr. Ute Wardenga wird Gedanken zur Geographie von heute skizzieren. Im Anschluss werden die neuen Profilschwerpunkte des Instituts von Prof. Dr. Julian Klaus und Prof. Dr. Lisa Schipper vorgestellt. Der Nachmittag widmet sich Studium und Lehre: Die Fachschaft übernimmt das Wort, bevor die Honorarprofessoren nach vielen Jahren der Lehrtätigkeit verabschiedet werden. Anschließend werden die Studierenden geehrt und verabschiedet, die sich auf der Zielgeraden des Studiums mit spannenden Bachelor- und Masterarbeitsthemen intensiv auseinandergesetzt haben. Den Abschluss des Tages bildet das traditionelle GIUB-Sommerfest am „Büdchen“ vor dem Institut, zu dem ebenfalls alle Studierenden, Alumni, Mitarbeiter*innen und Gäste herzlich eingeladen sind!
Dienstag, 15. Juli 2025
Anmeldung: geographie@uni-bonn.de
Dr. Clarissa Glaser, Prof. Dr. Klaus Kost, Prof. Dr. Nadine Marquardt, Prof. Dr. Matthias Winiger und AK KritGeo
Moderation: Prof. Dr. Manfred Nutz
Anmeldung erwünscht: geographie@uni-bonn.de
Mittwoch, 16. Juli 2025
13:00 - 14:00 Uhr • Mittagspause