Häufig gestellte Fragen (FAQ) /Häufig auftretende Probleme

Kartenerstellung

Grundsätzlich können wir keine Hilfe anbieten, wenn es um die Erstellung von Übersichtskarten o. Ä. geht, da im Curriculum für den Bachelor und den Master die Methodik zur Kartenerstellung mit GIS gelehrt bzw. durch die Akkreditierung für das Studium vorgesehen wird. Ferner darf bei Prüfungsleistungen keine externe Beihilfe geleistet werden. Es gibt jedoch Ausnahmefälle im Master, in denen im Bachelor keine Methodik zu GIS gelernt wurde. Bitte wende dich in diesem Fall direkt an deine Betreuerin/deinen Betreuer und ggf. im Anschluss an uns.

GIS

1. Vergewissere dich, dass du die Tabelle als CSV-Datei oder XLSX exportiert hast (im Folgenden wird der Workflow mit einer CSV-Datei erklärt).

2. Achte darauf, in welchem Koordinatensystem die Koordinaten in der Tabelle vorliegen (z. B. als UTM, in Längen- & Breitengraden).

3. Öffne den Data Source Manager (unter dem Menüreiter "Layer").

4. Hier kannst du unter dem Punkt "Delimited Text" die CSV-Datei auswählen. Wähle für die X- & Y-Koordinaten die passenden Spalten aus.

                1. Achte darauf, dass die erste Reihe immer als "Header" bzw. Namen der jeweiligen Spalten eingelesen wird.

                2. Gib unter "Geometry CRS" das entsprechende Koordinatensystem an.

5. Klicke unten auf "Add". Die Punkte werden als temporäres Layer ins Projekt hinzugefügt.

Darstellungsprobleme/Probleme mit Projektionen (/CRS).
Folgende Probleme treten auf:

Du verwendest vermutlich eine Projektion, die auf Längen- und Breitengrade (Long/Lat) ausgelegt ist. Beispiele dafür sind die Standard-WGS-84-Projektion (EPSG:4326) oder auch ETRS89 (EPSG:4258). Für lokal/regional begrenzte Analysen solltest du daher immer ein UTM-CRS verwenden, da für die jeweiligen UTM-Zonen das lokale Geoid verwendet wird, Verzerrungen minimiert werden und die Längenangaben in Metern erfolgen. Dann können die Geoanalyse-Tools in QGIS uneingeschränkt verwendet werden.

Vermutlich hast du parallel eine globale und/oder eine flächentreue Projektion für das Projekt, die Grundkarte oder die Polygone verwendet. Transformiere alle Layer in eine winkeltreue Projektion oder direkt in die passende UTM-Zone und lege diese ebenfalls für das gesamte Projekt fest.

Dann liegen vermutlich Layer in verschiedenen Projektionen oder Referenzsystemen vor (z. B. eines in UTM, das andere in LongLat). Stelle sicher, dass alle verwendeten Layer im gleichen CRS vorliegen wie das Projekt-CRS. Dafür kannst du die Funktionen "Transform", "Reproject" und "Warp" verwenden; notfalls kann das Anlegen in einem neuen Dokument das Problem ebenfalls lösen.

  • Warp wird für die Reprojektion von **Rasterdaten** verwendet, um sie von einem CRS auf ein anderes zu übertragen und den Standort der Daten richtig zu setzen.
  • Assign Projection ändert das CRS der Vektordaten, jedoch werden die Daten nicht reprojiziert. Das bedeutet, die Koordinaten bleiben unverändert, sondern werden nur in ein anderes CRS übersetzt.
  • Translate behält das CRS bei und verschiebt nur Geometrien einer Ebene um die angegebenen Einheiten (z. B. um 10 m auf der x-Achse und 20 m auf der y-Achse).
  • Reproject layer erstellt ein neues Layer mit dem angegebenen CRS und reprojiziert alle Geometrien auf das neue CRS. Das bedeutet, die Koordinaten aller Objekte werden konvertiert.

Fernerkundung - Klassifizierungen (LULC)

Das ist abhängig von deiner Forschungsfrage und/oder deiner Hypothese. Möchtest du beispielsweise die Landnutzung in einem Untersuchungsgebiet bestimmen und musst zwischen verschiedenen Agrarnutzungen differenzieren oder bist du an vorgegebenen Klassen gebunden (z. B. Hydrological Soil Groups/Curve Number oder Landbedeckungsklassen nach Vorgaben einer Landesbehörde), bietet sich eine überwachte Klassifikation an.

Inzwischen stehen auch Skripte und Module für die Google Earth Engine-Plattform zur Verfügung, mit denen man objektbasierte Klassifikationen vornehmen kann. Mehr Informationen sind hier zu finden:


Wenn du keinen Zugang zu diesen Tools hast (weil kein ArcGIS- oder C-Pool-Account eingerichtet wurde, oder weil du von zu Hause aus arbeiten möchtest/musst) oder lieber Open-Source-Programme verwendest, kannst du auch die Plugins GRASS GIS Plugin oder das Semiautomatic Classification Plugin (SCP) in QGIS verwenden.

Empfehlenswert ist auch das R-Package "terra", mit dem man sowohl klassifizierte als auch unklassifizierte LULC erstellen kann:

Leider können wir keine technische Hilfe für SCP anbieten. Diese Entscheidung musste getroffen werden, da das Plugin nie gut in QGIS integriert wurde. Durch unregelmäßige Updates und Anpassungen an die neuen QGIS-Versionen treten vermehrt Bugs auf. Beispielsweise funktioniert die Suche von Bilddaten in der eingeschränkten Suchmaske teils nicht mehr, oder Metadaten der Bilder können nicht verarbeitet werden. Teilweise werden bestimmte Bänder nicht mehr heruntergeladen.

Ferner wurde für das Plugin keine ausführliche Dokumentation erstellt, sondern nur ein FAQ. Viele Fehlermeldungen werden nicht erläutert, weshalb ein Troubleshooting kaum möglich ist. Zudem erschweren die Bedienungsmöglichkeiten die Verarbeitung großer Datenmengen, da z. B. das Eintragen spektraler Auflösungen zeitaufwändig ist. Daher wird von der Nutzung des SCP abgeraten. Stattdessen empfehlen wir die im übergeordneten Abschnitt erwähnten Programme und Module (v. a. ENVI).

Das am häufigsten verwendete Tool dafür ist eCognition. Allerdings stehen für das kommerzielle Programm keine freien Lizenzen für Studierende bereit. Es kann jedoch sein, dass du im Rahmen eines Seminars, einer Bachelor- oder Masterarbeit Zugang dazu erhältst.

Alternativ gibt es für R die Bibliothek "segoptim", die du kostenlos verwenden kannst. Mehr Informationen dazu findest du hier: https://segoptim.bitbucket.io/docs/

Auch in ENVI gibt es entsprechende Werkzeuge.

Wird geladen