Arne Rieber hat am 30.06.2025 seine Dissertation mit dem Titel „The political ecology of hydraulic infrastructure in Kenya. Claim-making and contestations in hydrosocial spaces“ verteidigt. Betreut wurde er von Prof. Detlef Müller-Mahn.
In der entwicklungsgeographischen Arbeit wurden die politischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen großflächiger Wasserinfrastrukturprojekte in Kenia untersucht. Am Beispiel von Staudammprojekten wurde analysiert, wie verschiedene Akteure Zukunftsvorstellungen entwickeln, entwerfen und kommunizieren, um Entwicklungsprozesse zu beeinflussen. Dabei zeigte sich, dass individuelle Wünsche, Hoffnungen und Ambitionen das tägliche Handeln prägen. Mit einem Fokus auf die Politische Ökologie um Wasser- und Landnutzung wurde aufgezeigt, wie infrastrukturelle Versprechen, Visualisierungen und Pläne von Projektentwicklern und politischen Akteuren entworfen werden, aus denen oftmals Konflikte, Aushandlungsprozesse und überlappende Ansprüche resultieren. Aus temporaler Perspektive verfolgte die Arbeit die gegenwärtige kenianische Infrastrukturpolitik anhand von Projekten in sehr unterschiedlichen Stadien der Entwicklung und Materialisierung.
Arne Rieber forscht im Sonderforschungsbereich „Future Rural Africa“ an der Zukunftsgestaltung in groß angelegten Infrastrukturprojekten in Ostafrika. Sein Schwerpunkt liegt auf dem „Noch-Nicht“, den Unsicherheiten und Erwartungen hinsichtlich der Infrastruktur im ländlichen Kenia.
Wir gratulieren Arne Rieber herzlich zu seiner erfolgreichen Verteidigung!