13. Mai 2024

Leah Petersen erhält den Gender Studies Prize für herausragende Masterarbeit Leah Petersen erhält den Gender Studies Prize für herausragende Masterarbeit

Mit dem Titel: „There is no place like home“ – Die Dynamik zwischen der Geschlechtsidentität junger, nicht-binärer Personen & ihrem Wohnumfeld im Elternhaus hat Leah Petersen den Gender Studies Prize der Universität Bonn erhalten. Um die Sichtbarkeit der Geschlechterforschung zu fördern wird dieser für herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen, die sich inhaltlich oder methodisch mit einer Fragestellung aus den Gender und/oder Queer Studies auseinandersetzen vom Zentralen Gleichstellungsbüro vergeben.

Die Preisträger*innen des Gender Studies Prize 2023 Leah Petersen und Bianca Griech.
Die Preisträger*innen des Gender Studies Prize 2023 Leah Petersen und Bianca Griech. © Barbara Fromman/Universität Bonn
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

In der Masterarbeit beleuchtet Leah Petersen mit der Dynamik zwischen der Geschlechtsidentität junger, nicht-binärer Personen und ihrem Wohnumfeld im Elternhaus. Dabei legt Leah Petersen die zugrundeliegenden strukturellen Gegebenheiten offen.

Weltweit nimmt die Hasskriminalität gegen queere Menschen zu, besonders die Gewalt gegen trans* Personen ist hoch wie nie. In den letzten Jahren wurden zwar zunehmend Arbeiten im Bereich der trans*-Geographien veröffentlicht, allerdings fassen diese Arbeiten trans* Personen oftmals als eine homogene Gruppe zusammen. Dabei werden die Erfahrungen von binären trans Menschen häufig stellvertretend für alle trans* Personen genannt, obwohl beispielsweise nicht-binäre Menschen gänzlich andere Erfahrungen in unserer Gesellschaft machen. Außerdem werden in diesen Arbeiten meist Erfahrungen von trans* Menschen im öffentlichen Raum thematisiert, aber viele trans* Personen erleben vor allem im häuslichen Umfeld diskriminierendes Verhalten und besonders die Kernfamilie, mit welcher sich vor allem junge trans* Personen das Wohnumfeld teilen, stellt in unserer Gesellschaft die wichtigste Institution für die Reproduktion von Heteronormativität dar.

Die Ergebnisse der Masterarbeit verdeutlichen die Bedeutung der Wechselwirkung zwischen Geschlecht und Raum im Allgemeinen, aber vor allem die Relevanz des Elternhauses für die Konstruktion der Geschlechtsidentität. Es zeigt sich, dass gesellschaftliche Strukturen die sozialen Dynamiken im Wohnumfeld prägen und gleichzeitig diese vermeintlich „private“ Sphäre des Wohnumfelds selbst als maßgebliche Produktionseinheit gesellschaftlicher Machtstrukturen agiert. Für ein tiefgreifendes Verständnis für die Erfahrungswerte, welche nicht-binäre Personen in allen Bereichen unserer Gesellschaft machen, ist es daher unerlässlich sowohl die Dynamik zwischen dem sozialen Wohnumfeld im Elternhaus und der Geschlechtsidentität als auch die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Strukturen dieser Wechselwirkung zu verstehen.

Das Geographische Institut gratuliert Leah Petersen herzlich zur Auszeichnung der Masterarbeit!

Wird geladen