Julia Klumparendt

Übersicht über Schwerpunkte in Forschung und Lehre, Lehrveranstaltungen, Lebenslauf und Publikationen.

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Transformative und utopische Bildung
  • Kritische und feministische Pädagogik
  • Alternativ- und reformpädagogische Bildungsansätze und deren Potenzial für (transformative) geographische Bildung

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Julia Klumparendt

Abgeordnete Lehrerin im Hochschuldienst

1.019 (222)

Meckenheimer Allee 166

53115 Bonn


Sprechstunde

Die Sprechstunde findet nach Absprache statt.


About

Julia Klumparendt studierte Geographie und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien/Gesamtschulen an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. Nach ihrem Referendariat am ZfsL Bonn und mehrjähriger Tätigkeit als Studienrätin am Gymnasium Rodenkirchen in Köln bewarb sie sich auf eine Stelle als Abgeordnete Lehrerin im Hochschuldienst in die Geographiedidaktik des Geographischen Instituts der Universität Bonn, wo sie seit Februar 2023 in Forschung und Lehre tätig ist.

Aufgrund ihrer umfangreichen Praxiserfahrung ist es ihr in Bezug auf die Ausgestaltung ihrer Lehre ein besonderes Anliegen, das Geographielehramtsstudium durch konkrete Praxisbezüge und -erfahrungen möglichst anwendungsorientiert zu gestalten und zu einer intensiven, kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit der Bildungsbedeutsamkeit des Faches Geographie, fachdidaktischen Fragen und Konzepten anzuregen. Darüber hinaus ist es ihr im Rahmen ihrer Lehre wichtig, Räume zu eröffnen, in denen die Studierenden zur Herausbildung bzw. Konkretisierung ihrer individuellen Lehrer:innenpersönlichkeit sowie zur kritischen Reflexion ihrer Rolle und Aufgabe(n) im System Schule angeregt werden.

Vor dem Hintergrund der drängenden Krisen unserer Zeit, die keinen (Handlungs-)Aufschub mehr erlauben (u.a. Bedehäsing & Padberg 2017), und in Anbetracht der Tatsache, dass das Gelingen einer notwendigen „Großen Transformation“ (u.a.  Schneidewind 2019) „letztlich vor allem im Bildungsbereich entschieden [wird]“ (Oberrauch & Keller 2016: 1), gilt ihr übergeordnetes Forschungsinteresse der Frage danach, wie sich durch einen lösungsorientierten, transformativen und motivierenden (Geographie-)Unterricht die „value action gap“ (Chiari et al. 2016: 5) verringern lässt. Untersuchungen zeigen, dass das Umweltverhalten von (u.a.) Kindern und Jugendlichen nicht deren Einstellungen und (theoretische) Veränderungsbereitschaft widerspiegelt (z.B. BMUV 2022: 41), weshalb es eindeutig erscheint, dass „[wir] […] eine neue Art von Bildung für Nachhaltige Entwicklung [benötigen], die funktioniert, ja unbedingt funktionieren muss!“ (Oberrauch & Keller 2016: 1). Als Reaktion darauf findet (je nach dem, aus welcher theoretischen Brille geschaut wird) sozusagen in Ergänzung zur ‚Bildung zur nachhaltigen Entwicklung‘ in der Geographiedidaktik seit kurzem immer häufiger der Ansatz der ‚Transformativen Geographischen Bildung‘ (z.B. Pettig & Ohl 2023) Erwähnung. Im Hinblick auf eine (weitere) Konzeptualisierung, Ausdifferenzierung und Etablierung dieses Ansatzes ist es Julia aus Forschungsperspektive ein besonderes Anliegen, zu ermitteln, wo und warum die o. g. theoretische Veränderungsbereitschaft versiegt und wie sich diese durch einen adäquaten (transformativen) Geographieunterricht einfangen ließe, der zwar weiterhin klimarelevantes Wissen vermittelt, dabei aber z.B. auch Emotionen (wie z.B. Klimaangst) in den Blick nimmt und ergebnisoffene Räume schafft, in denen Lebenswelt und Zukunft (der Schüler:innen) gestaltend neu gedacht werden können/dürfen (Pettig & Ohl 2023). Ihr Forschungsinteresse richtet sich daher vor allem auf die Frage, wie Geographieunterricht aussehen kann, der Handlungsmotivation gegenüber den globalen (Um-)Weltveränderungen generiert, anstatt Ohnmachtsgefühle und Passivität zu schüren – und welche strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen innerhalb des Systems Schule dafür notwendig sind.

Vor diesem Hintergrund untersucht Julia im Rahmen ihrer Promotion das Potenzial alternativpädagogischer Konzepte am Beispiel des entwicklungsorientierten Ansatzes ‚Ontwikkelingsgericht Onderwijs (OGO)‘ aus den Niederlanden. Angesichts der übergreifenden Ziele und Postulate sowie des strukturellen Rahmens, in dem ‚Entwicklungsorientierte Bildung (OGO)‘ stattfindet, wird angenommen, dass dieses Konzept wichtige Denkanstöße und Impulse bieten kann, die für eine (erfolgreiche) Durch- und Umsetzung einer transformativen geographischen Bildung nutzbar gemacht werden können.


Lebenslauf

  • seit 03/2023 Universität Bonn: Abgeordnete Lehrerin im Hochschuldienst am Geographischen Institut | Geographiedidaktik
  • 10/2022-03/2023 Universität Bonn: Lehrauftrag am Geographischen Institut | Geographiedidaktik
  • 08/2017-01/2023 Gymnasium Rodenkirchen Köln: Studienrätin für die Fächer Geographie und Deutsch
  • 11/2015-04/2023 Städtisches Gymnasium Lohmar & Zentrum für schulpraktische Lehrer:innenbildung Bonn: Referendariat | Abschluss 2. Staatsexamen
  • 08/2012-03/2013 Jagiellonian Universiy Kraków, Polen: Auslandssemester | Erasmus
  • 10/2010-05/2015 Goethe-Universität Frankfurt am Main: Studium der Geographie und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien/Gesamtschulen | Abschluss: 1. Staatsexamen
  • 08/2009-07/2010 Theater Bonn: Freiwilliges Kulturelles Jahr (FSJK)


BA20 LA (PO 2017 + PO 2022): Grundlagen der Fachdidaktik Geographie

M6 LA (PO 2022): Räumliche Sozialisation und (transformative) geographischen Bildung im Zeichen des Klima- und globalen Wandels. Eine "Spurensuche" in Tallinn und Helsinki.

BA20 LA (PO 2017 + PO 2022): Grundlagen der Fachdidaktik Geographie

B4 (PO 2020): Aufbauseminar Humangeographie

M4 LA (PO 2022): Fachdidaktik Geographie II (Vor- und Nachbereitung des Praxissemesters)

M5 LA (PO 2022): Begleitseminar Praxissemester

BA20 LA (PO 2017 + PO 2022): Grundlagen der Fachdidaktik Geographie

B4 (PO 2020): Aufbauseminar Humangeographie

B4 (PO 2020): Methodenpraktikum Humangeographie

M6 LA (PO 2022): Niederlande. Räumliche Sozialisation und (transformative) geographischen Bildung im Zeichen des Klimawandels.

Lehrveranstaltungen


Forschungsprojekte

Promotionsvorhaben

Dauer: 2024-2026; Leitung: Prof. Dr. Christina Crawford (Emory University, Atlanta, USA), Prof. Dr. Eva Nöthen (University of Bonn, Bonn, DE)

Leitung: Eva Nöthen (Universität Bonn) & Nir Orion (Weizmann Institute of Science); Mitarbeiter:innen: Tobit Nauheim, Julia Klumparendt & Ariel Meroz


Forschungsaufenthalte

  • (durch ERASMUS gefördert): Forschungsaufenthalt an der ‚Gelderlandschool‘ in Den Haag mit dem Ziel der kriteriengeleiteten Analyse impliziter Merkmale, Umsetzungsmöglichkeiten und Erfolgsfaktoren von 'OGO', die sich nicht allein aus einer theoretischen Untersuchung ableiten lassen; Sommer 2024

Vorträge

  • „Machtkritischer Stadtspaziergang. Auf der Spur von Machtkonfigurationen im öffentlichen Raum Bonns"; Leitung: Julia Klumparendt & Tobit Nauheim, (Workshop & Führung im Rahmen des Vernetzungstreffens Feministische Geographien, Juni 2024, Bonn)
  • "Transformative geographische Bildung ohne Transformation der schulischen Bildung? Institutionelle Logiken des Systems Schule auf dem Prüfstand“ (https://kulturgeographie.org/programm/); Julia Klumparendt & Tobit Nauheim, (Vortrag auf der Tagung ‚Neue Kulturgeographie‘, Mai 2024, Münster)
  • (Poster-Präsentation im Rahmen der ISCAR-Konferenz 2024 - Inclusiveness as future challenge; September 2024, Rotterdam): „The potential of the ‘OGO’-approach for Transformative Education in geography instruction” ; Julia Klumparendt
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